Benjamin Tinz ist Pfarrer für Jugendarbeit im Ev. Kirchenkreis Lübbecke

Freundlich, aufmerksam und interessiert begegnet mir Benjamin Tinz, der neue Jugendpfarrer. Er wird am Samstag, 29. September 2019, um 18 Uhr im Gestringer Gemeindezentrum offiziell eingeführt. Die Jugendreferenten mussten einige Jahre ohne einen Jugendpfarrer auskommen. Nun erhalten sie Begleitung, Unterstützung und Leitung durch den 35- jährigen Theologen, der zuletzt als Pfarrer in Herford seinen Dienst tat.
Tinz ist ein Kind aus Ostwestfalen. er kommt aus Enger und ist mit der ostwestfälischen Mentalität gut vertraut: „Ich kenne die zurückhaltende, abwartende Art, weiß aber auch, dass sich die Ostwestfalen begeistern lassen, und dann ist auf sie Verlass.“
„2000 habe ich an einer Jugendfreizeit teilgenommen. Da wurde ich gefragt, ob ich mich nicht in der Jungschararbeit engagieren möchte. Ich arbeitete in Gruppen, begleitete Konfirmandinnen und Konfirmanden, leitete Freizeiten und übte mich darin, Verantwortung in Gremien zu übernehmen. In einer Gottesdienstband war ich Sänger.“
Der Glaube war wichtig, und Tinz entschied sich, Theologie in Bethel und Münster zu studieren. „Für mich ist das Fühlen wichtig. Wie ist Gott erlebbar?“, das waren Fragen, die Tinz beschäftigten. „Wir brauchen das Denken als Hintergrund.“ Ihm liegt daran, Spiritualität erlebbar zu machen, das gelinge sehr gut in Freizeiten.
Nach dem Studium leistete er in Jöllenbeck sein Vikariat ab und übernahm dann eine Vakanz in Herford Mitte. Seit Februar ist er in Herford Stift Berg.
Er interessierte sich für die Stelle des Jugendpfarrers, näherte sich ihr aber vorsichtig. „Ich war unsicher, ob ich der Aufgabe gewachsen bin. In einem Gespräch mit Superintendenten Dr. Uwe Gryczan[,] wurden Bedenken ausgeräumt. „Ich prüfte, und kam zu dem Ergebnis: Ja, das ist der richtige Weg, das wird Spaß machen. So bewarb ich mich und konnte die Gremien überzeugen.“
Was ihm am Herzen liegt?
„Ich wünsche mir sehr, in einem Team zu arbeiten und Entscheidungen gemeinsam zu treffen. Wichtig sind mir Freizeiten, die im ländlichen Raum von großer Bedeutung sind. Dort begegnen sich Fragen des Glaubens mit Spaß und Lebensfreude. Gerade in Freizeiten ist Raum dafür, die eigene Spiritualität zu entdecken. Darüber hinaus liegt Tinz an einem wertschätzenden und zuvorkommenden Umgang mit haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden, an Fortbildungen für sie. Schließlich liegt ihm an spiritueller Begleitung und attraktiven Gottesdiensten für Jugendliche, die den Lebenskontext der jungen Menschen ernst nehmen.“
Pfarrer Tinz ist 35 Jahre alt und hat zwei Kinder.

Christine Scheele

Einfach machen – ich glaub an Dich

Im Freizeitdankgottesdienst 2019 wurde Jugendpfarrer Benjamin Tinz im Gestringer Gemeindezentrum eingeführt. Der Gottesdienst stand unter dem Motto „einfach machen“. Die Band „Trockenes Wasser“ unter der Leitung von Malte Hellmeier spielte berührende und tiefsinnige Lieder; und die zahlreich erschienene Gemeinde sang mit. In seiner Ansprache zur Einführung betonte Superintendent Dr. Uwe Gryczan die Leidenschaft, mit der Tinz für die Jugendarbeit brenne. Jugendreferentin Ulrike Nebur -Schröder, die den Gottesdienst mit Team vorbereitete, führte durch das abwechslungsreiche Programm. Jugendpfarrer Tinz baute eine Brücke vom Leitthema „einfach machen“ und dem spirituellen Erleben. Er betonte in seiner Ansprache anschaulich, wie der Glaube das „einfach machen“ unterstützt und ermutigte die Jugendlichen dazu, einfach zu machen, da Gott ihre Wege begleite. Dies geschah in konkreter Sprache, die die jungen Menschen leicht verstehen konnten, und zeigte durch persönliche Beispiele, wie es immer wieder gelingen kann.
Das Vorbereitungsteam hatte sich ein aktives Programm ausgedacht. An 12 Stationen konnten die jungen Menschen mit Eltern und Großeltern aktiv werden und „einfach machen“. Ob bei der Einladung zum Bitten, zum Bewegen oder an andere Denken, die Gottesdienstbesuchende waren dabei und machten mit. Besonderen Anklang bei den Älteren fand die Aktion „Einfach mal Freude klingen lassen“. Ob bei „laudato si“, „Über den Wolken“ oder „Marmor, Stein und Eisen bricht“ – immer fand sich eine Gemeinde, die kräftig mitsang.
Besonderen Dank erhielten im Gottesdienst Kerstin Böger-Fischer und Anja Schmidt für ihr Engagement während der Zeit ohne einen Jugendpfarrer. Die Stelle war nach dem Weggang von Pfarrerin Anke Hülsmeier drei Jahre unbesetzt. Im Anschluss an den Gottesdienst gab es Gelegenheit zu Grußworten, zum Austausch und zur Stärkung am Burgerwagen.

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