Kirchenkreis investiert in Jugendarbeit und Klimaschutz
Alexander Kröger
Lübbecke, den 16. Dezember 2022
Die Mitgliederzahlen und Einnahmen werden geringer, trotzdem hat der Evangelische Kirchenkreis Lübbecke bei seiner Synode ein starkes Zeichen gesetzt. Der Kirchenkreis wird in die regionale Jugendarbeit investieren und will zusätzliche Angebote schaffen. Außerdem stand unter anderem der Haushalt 2023 auf dem Programm.
In der Synode sind gewählte Laien und Geistliche, die über wesentliche Fragen des kreiskirchlichen Lebens entscheiden. Pfarrerin Barbara Fischer leitete die Synode stellvertretend für Superintendent Dr. Uwe Gryczan, der am Vortag positiv auf das Coronavirus getestet wurde.
„Schon seit geraumer Zeit ist ein stetiger Rückgang der Gemeindemitgliederzahlen zu beobachten. Wir als Evangelische Kirche von Westfalen, auch wir als Evangelischer Kirchenkreis Lübbecke, werden von Jahr zu Jahr kleiner“, beschrieb Superintendent Gryczan die aktuelle Situation in seinem Jahresbericht, der von Barbara Fischer bei der Synode verlesen wurde. Zurzeit umfasst der Kirchenkreis knapp 55.000 Gemeindemitglieder, 1974 waren es noch 86.000.
Hochrechnungen prognostizieren, dass die Mitgliederzahl in den nächsten zehn Jahren um weitere 10.000 zurückgehen könne. Die Gründe dafür seien vielschichtig, so Gryczan. Dazu gehören der demografische Wandel – es sterben mehr Menschen als neue in die Kirche kommen – sowie Kirchenaustritte.
Der Superintendent empfahl, der Entwicklung bei der Mitgliederzahl entgegenzutreten: „Ganz aufhalten werden wir sie sicherlich nicht können. Aber: Unser Ziel muss es sein und bleiben, alles daran zu setzen, um als Kirche möglichst viele Menschen mit unserer so wichtigen und wertvollen christlichen Botschaft zu erreichen.“
Jugendarbeit
Diese Worte im Hinterkopf diskutierten die Synodenmitglieder bei der Tagung unter anderem über die Jugendarbeit und deren Angebote, aber auch über finanzielle Herausforderungen. In den vergangenen Wochen hatte Jugendpfarrer Benjamin Tinz die Wünsche der Kirchengemeinden erfragt und daraus eine Konzeption für die zukünftige Jugendarbeit entworfen.
Letztendlich votierte für diesen Entwurf bei der Kreissynode eine große Mehrheit der Synodenmitglieder. „Jetzt haben wir eine klare Aussage zugunsten der Jugendarbeit. Herzlichen Dank für die außerordentlich konstruktive Diskussion. Wir machen uns jetzt an die weitere Arbeit“, sagte Tinz, dem die Freude darüber anzusehen waren.
Die Jugendarbeit kann weiter vor Ort in den Kirchengemeinden und Regionen des Kirchenkreises erfolgen. Die von Tinz vorgelegt Konzeption setzt dabei weiterhin auf sechs Jugendreferentinnen und -referenten. Um mit deren Arbeitszeit sorgsam umzugehen und trotzdem Möglichkeiten für neue Ideen zu schaffen, sollen bei den Angeboten Kooperationen gesucht werden. Tinz: „Wir werden prüfen, wie man räumlich nahe Angebote vielleicht gemeinsam organisiert oder inhaltlich verwandte Ideen mehrerer Gemeinden kombinieren kann.“
Den ganzen Bericht von Alexander Kröger lesen Sie hier
Benjamin Tinz
Jugendpfarrer
„Ich arbeite gerne in einem Team um Entscheidungen gemeinsam zu treffen. Wichtig sind mir Freizeiten, die im ländlichen Raum von großer Bedeutung sind. Dort begegnen sich Fragen des Glaubens mit Spaß und Lebensfreude. Gerade in Freizeiten ist Raum dafür, die eigene Spiritualität zu entdecken. Darüber hinaus lege ich wert an einem wertschätzenden und zuvorkommenden Umgang mit haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden, an Fortbildungen für sie. Schließlich liegt mir an spiritueller Begleitung und attraktiven Gottesdiensten für Jugendliche, die den Lebenskontext der jungen Menschen ernst nehmen.“
Pfarrer Tinz ist 38 Jahre alt (2023) und hat drei Kinder.