Gott – fake news
Ich glaube an Gott, weil es mir persönlich einen Mehrwert gibt. Der Glaube gibt mir Zuversicht und Hoffnung, auch wenn ich an Zweifeln und Unsicherheit leide. Ich spüre Gott jeden Tag auf neue, indem sich seine Liebe in meinem Leben zeigt. Die Liebe ist für mich die beste Art, Gott zu erleben, denn sie ist geduldig und eifert nicht. Ob Gott wirklich existiert, kann ich nicht sagen, aber für mich ist der Gedanke daran wunderbar und lohnenswert.
Gibt es Gott?
Diese Frage treibt Menschen seit Beginn der Zeit um. Immer wieder haben Menschen versucht theologisch oder philosophisch Gottes Existenz zu beweisen. Und trotz zahlreicher Gottesbeweise und guten Erklärungen ist es bislang nicht gelungen, den allmächtigen, barmherzigen und liebenden Gott hieb- und stichfest zu nachzuweisen. Darum sprechen wir ja auch vom Glauben und nicht vom Wissen. Es liegt also in der Hand jedes Einzelnen, ob er glaubt, oder eben nicht. Dabei bleibt auf beiden Seiten stets auch der Zweifel und die Ungewissheit bestehen.
Ob´s denn wahr ist? Ich kann´s Ihnen auch nicht sagen, ich kann Ihnen aber sagen, was mich an Gott glauben lässt. Es ist zum einen der Mehrwert des Glaubens, dass da einer ist, der mich und mein Leben begleitet, der es gut mit mir meint und der mich am Ende in seinem ewigen Reich willkommen heißt. Und selbst wenn am Ende doch das große, schwarze Nichts auf mich wartet, hat mir mein Glauben doch im Leben Halt und Zuversicht gegeben. Allein das stellt einen Mehrwert für mich dar.
Das andere ist, dass sich Gott für mich jeden Tag auf´s neue spürbar und erlebbar macht. Er bleibt nicht der abstrakte Gott weit weg, er lässt sich auf wundervolle Weise erleben. In der Bibel heißt es im ersten Johannesbrief Kapitel 4: „Gott ist die Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.“ Das ist für mich die bislang schlagkräftigste Antwort auf die Fragen, wie ich Gott und seine Existenz für mich selbst erfahren kann. In der Liebe, dem schönsten Gefühl der Welt, manifestiert sich Gott und lässt sich von uns Menschen wirklich und wahrhaftig erfahren. In der Liebe kommen alle Eigenschaften, die wir Gott zuschreiben zusammen und lassen so unter den Liebenden das Reich Gottes, wie wir es uns vorstellen, ganz real anbrechen. Wer liebt, der kann nicht hassen. Wer liebt, der ist geduldig, eifert oder prahlt nicht und muss sich nicht wichtigmachen. Wer liebt sucht nicht nach seinem eigenen Vorteil, ist nicht nachtragend oder schadensfroh. Mit der Liebe lässt sich fast alles ertragen, alles glauben und hoffen und sie hält so manchem schweren Sturm stand. Die Liebe ist es letztlich, die am Ende bleibt wenn alles andere geht und die niemals aufhört (vgl. 1.Kor 13). Für mich persönlich lässt sich Gott, sein Wirken und seine Existenz nicht besser beschreiben oder erleben als in der Liebe. Ob´s denn wahr ist?
Ich kann´s Ihnen nicht sagen, aber der Gedanke lohnt sich. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen wunderbaren und liebevollen Valentinstag!
Benjamin Tinz
Jugendpfarrer
„Ich arbeite gerne in einem Team um Entscheidungen gemeinsam zu treffen. Wichtig sind mir Freizeiten, die im ländlichen Raum von großer Bedeutung sind. Dort begegnen sich Fragen des Glaubens mit Spaß und Lebensfreude. Gerade in Freizeiten ist Raum dafür, die eigene Spiritualität zu entdecken. Darüber hinaus lege ich wert an einem wertschätzenden und zuvorkommenden Umgang mit haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden, an Fortbildungen für sie. Schließlich liegt mir an spiritueller Begleitung und attraktiven Gottesdiensten für Jugendliche, die den Lebenskontext der jungen Menschen ernst nehmen.“
Pfarrer Tinz ist 38 Jahre alt (2023) und hat drei Kinder.